Der TSV 1860 Weißenburg hat diese Woche zwei Heimspiele in der Fußball-Landesliga Nordost. Das Nachholmatch am Dienstagabend gegen den FC Herzogenaurach brachte ein 1:1-Unentschieden. Am Samstag, 6. April, um 16 Uhr wird zum regulären 28. Spieltag der SV Unterreichenbach an der Rezataue zu Gast sein. Gegen Herzogenaurach mussten die Weißenburger kurzfristig auf den erkrankten Tim Koszorus verzichten und auch Trainer Markus Vierke war gesundheitlich angeschlagen. Von daher übernahm Co-Trainer Michael Seitz weitgehend das Coaching und versuchte in der Anfangsphase gegenzusteuern, denn der TSV 1860 geriet mächtig unter Druck. Herzogenaurach spielte aggressiv nach vorne und hatte gleich einen gefährlichen Freistoß von Eric Stübing, den TSV-Keeper Jonas Herter gerade noch um den Pfosten drehte (5. Minute).
Drei Minuten später war er jedoch machtlos, als die Gäste einen Bilderbuchangriff über Kevin Rockwell durch Chris Dittmar zum 0:1 vollendeten. Spätestens jetzt waren auch die Weißenburger wach, mussten aber einen weiteren Rückschlag hinnehmen, denn Christian Leibhard schied verletzungsbedingt aus (21.). Für ihn kam Noah Schneider, zugleich rückte Youngster Elvis Ljiko vom Mittelfeld auf die Innenverteidiger-Position und machte seine Sache bis zum Spielende hervorragend. Ausgleich durch Robin Renner: Der TSV 1860 schaffte dann in der 23. Minute den Ausgleich: Nach einem feinen Zuspiel von Johannes Meyer in die Spitze lupfte der pfeilschnelle Robin Renner den Ball gefühlvoll über FC-Torwart Christoph Bauer hinweg zum 1:1 in die Maschen. Dabei blieb es bis zur Pause, obwohl beiderseits noch Chancen da waren: Rockwell scheiterte für die „Pumas“ beziehungsweise „Raubkatzen“ einmal an Torhüter Herter und zielte dann noch vorbei. Bei den „Rot-Weißen-Bombern“ fand Renner nach schöner Kombination über Jonas Ochsenkiel und Noah Schneider ebenfalls in Torwart Bauer seinen Meister. Letzterer lenkte auch die anschließende gefährliche Ecke von Philipp Schwarz gerade noch über die Latte. Zudem setzte Kapitän Ochsenkiel eine Topchance nach starker Vorarbeit von Tobias Schnitzlein am Kasten vorbei.
Auch im zweiten Durchgang blieb die Partie kampfbetont und ein Stück weit zerfahren. Durch viele Fouls kam einfach kein richtiger Spielfluss zustande. Vielmehr war es ein gewisser Abnützungskampf, bei dem der TSV 1860 dem Siegtreffer näher war. Renner tauchte nach Pass von Ochsenkiel frei vor Bauer auf, der erneut parierte (46.). Dann konnte ein FC-Abwehrspieler gerade noch den Abschluss von Ochsenkiel in aussichtsreicher Position verhindern (64.) und schließlich wurde eine weitere gefährliche Schwarz-Ecke auf der Linie geklärt (73.). Auf der Gegenseite verpasste Philipp Denk bei der besten Herzogenaucher Möglichkeit knapp das Ziel (60.), und es blieb nach exakt 90 Minuten beim 1:1. Trotz vieler Unterbrechungen und Behandlungspausen ließ Schiedsrichter Patrick Meixner keine Sekunde nachspielen – ein FC-Spieler musste mit ausgekugelter Schulter sogar von BRK und Notarzt versorgt werden. Die Weißenburger wünschten ihm gute Besserung.


TSV-1860-Coach Markus Vierke war am Ende mit dem einen Punkt zufrieden, für ihn ging das 1:1 „absolut in Ordnung“. Zwar habe sein Team in der zweiten Halbzeit Möglichkeiten gehabt, „damit das Spiel auf unsere Seite kippt“. Letztlich müsse man aber auch sehen, dass die Weißenburger anfangs nicht gut ins Spiel fanden. „Nach einem 0:1 zurückzukommen, ist aber immer ein gutes Zeichen“, lobte der Trainer mit Blick auf eine intakte Mannschaft, die derzeit in personeller Hinsicht einiges wegstecken muss.
Dem Kader fehle es aktuell zwar an Breite, findet Vierke. Er ist aber gleichzeitig davon überzeugt, dass seine Mannschaft die Qualität besitzt, die noch fehlenden Punkte zu holen und den Klassenerhalt zu sichern. Einen weiteren Schritt will der Tabellenzehnte diesen Samstag im nächsten Heimspiel gegen Unterreichenbach tun.
TSV 1860 Weißenburg: Herter, Jäger, Philipp Meier, Johannes Meyer, Leibhard (21. Schneider), Ljiko, Hofrichter, Schwarz, Renner, Schnitzlein (87. Morgenroth), Ochsenkiel.
FC Herzogenaurach: Bauer, Nierlich (52. Rivas), Katzenberger, Brütting, Hafenbrädl (80. Grübl), Dittmar (71. Kuygun), Stübing, Rockwell, Amling (37. Galasek), Christmann (55. Denk), Spielmann.
Schiedsrichter: Meixner (BC Rinnenthal, Gruppe Augsburg); Zuschauer: 150; Tore: 0:1 Chris Dittmar (8.), 1:1 Robin Renner (23.).