Da spricht man wohl von einem Déjà-vu-Erlebnis: Wie in der Vorsaison so wurde der „Wüstenrot-Cup“ des TSV 1860 auch heuer wieder in der Altersklasse U13 aus­gespielt. Das Finale in der Weißenburger Landkreishalle lautete erneut TSV 1860 München gegen 1. FC Nürnberg. Und am Ende gewannen wiederum die Jung-Löwen nach reichlich Spannung sowie einer Neuauflage des letztjährigen Neunmeterkrimis. Es war aber auch manches ein we­nig anders bei der elften Auflage des Top-Nachwuchsturniers der TSV-Sechziger: Mit Tennis Borussia Berlin und Dynamo Dresden feierten zwei weit gereiste Gästeteams ihre Premiere in Weißenburg und peppten das ohnehin schon mit klangvollen Namen bestückte Feld (neben den Genannten auch FC Ingolstadt 04 und SpVgg Greuther Fürth) noch mehr auf. Die gastgebenden Weißenburger Jungs kamen trotz dieser starken Konkurrenz auf einen beachtlichen sechsten Rang von insgesamt zehn Teams. Aus Sicht von Adnan Akpinar, Trainer von TB Berlin, hat sich die weite Fahrt „auf jeden Fall“ gelohnt. Er und sein Verein hatten voriges Jahr von dem Turnier gelesen und darum gebeten, selbst einmal mitspielen zu dürfen. Diesem Wunsch kam der TSV 1860 Weißenburg gerne nach. Und die Borussen aus der Hauptstadt wurden nicht enttäuscht. Im Gegenteil: „Ein tolles Turnier mit einer super Orga­nisation“, schwärmte Akpinar und zeigte sich auch sportlich rundum zufrieden – trotz des „bitteren Halbfinal-Aus“ gegen den späteren Turniersieger aus München. Die U13-Talente aus Berlin, die derzeit Ferien haben und im Gegensatz zu den anderen Fußballern am nächsten Tag nicht zur Schule mussten, waren ebenso wie jene aus Dresden bei Gastfamilien untergebracht, zumeist bei Weißenburger Spielern. Dadurch entstanden viele Kontakte und das Miteinander wirkte sich auch sehr positiv auf die gute Stimmung bei dem Turnier aus. Knapp neun Stunden Hallenfußball mit 29 Spielen und 135 Toren (Schnitt rund 4,7 Treffer pro Partie) standen auf dem Plan. Bereits in den Gruppenspielen gab es vielfach sehenswerten, temporeichen und be­geisternden Nachwuchsfußball. In der Gruppe A holte sich das Kleeblatt aus Fürth (10 Punkte) den Sieg und stand ebenso im Halbfinale wie der Gruppenzweite Berlin (9). Rang drei ging an Ingolstadt (7) vor Weißenburg (3) und dem TSV Nördlingen (0). In der Gruppe B sicherten sich die Münchner Löwen (12) mit einer blitzsauberen Bilanz von vier Siegen den ersten Platz vor dem Club (6), Dresden (4), der JFG Wendelstein (4) und der JFG Wolfratshausen (2). Bemerkenswert: Wendelstein bezwang den FCN (3:1), und die Sechziger behielten im ersten Vergleich mit Nürnberg ebenfalls die Oberhand (4:2). In den beiden „kleinen“ Halbfinals ging es zwischen den Dritten und Vierten der beiden Gruppen um die Plätze fünf bis acht. Die Weißenburger um ihren Trainer Stephan Mayer bezwangen dabei Dynamo Dresden mit 3:2 und trafen im Spiel um Platz fünf nochmals auf die Schanzer aus Ingolstadt. Das Spiel endete mit 0:4, sodass die TSV-1860-Jungs wie schon am Vortag bei der Kreisendrunde Platz sechs belegten, was beim Wüstenrot-Cup aber durchaus ein Erfolg war. Die beiden „großen“ Halbfinals waren eng, spannend und schwer umkämpft. Jubeln durften am Ende der 1. FC Nürnberg, der das Derby gegen Fürth mit 4:3 (1:1) nach Neunmeterschießen gewann, und der TSV 1860 München, der sich mit 3:2 gegen die Berliner durchsetzte. Während das Spiel um Platz drei an Greuther Fürth ging (3:2 gegen Berlin), hieß es im Finale 1:1. Vom Neunmeterpunkt zogen die Club-Jungs um Kapitän Jakub Mintal (Sohn von Vereinslegende Marek Mintal) mit 2:4 den Kürzeren. Bei der Siegerehrung konnten die Jung-Löwen somit erneut den statt­lichen Wüstenrot-Pokal in Empfang nehmen. Münchens Trainer Dominik Strauch freute sich natürlich über die Titelverteidigung: „Weißenburg ist ein gutes Pflaster für uns. Es ist ein sehr liebevoll gemachtes und gut organisiertes Turnier, und auch das sportliche Niveau ist sehr gut.“ Neben dem Cup für das siegreiche Team gab es auch Einzelauszeichnungen. Zum bes­ten Torhüter wurde Nikolas Ortegel vom 1. FC Nürnberg gewählt. Bester Spieler und Torschützenkönig in einem war Can Uzun (elf Treffer) vom FC Ingolstadt. Das Besondere daran: Der erst elf Jahre alte Can war der jüngste Spieler des Turniers und begeisterte mit seinem starken Auftritt. Er gehört zu den absoluten Toptalenten in Bayern. Für ihn wie für alle anderen Spieler hofft Günther Forster vom Turniersponsor Wüstenrot, dass man sie später vielleicht einmal im Profifußball sieht. „Ich hoffe dass für einige von Euch dieser Traum in Erfüllung geht“, sagte Forster an die Adresse der rund 100 Nachwuchskicker. Die Siegerehrung nahm Forster gemeinsam mit Hauptorganisator Roland Mayer, mit Schirmherr und Landrat Gerhard Wägemann sowie mit dem Vorsitzenden des TSV 1860 Weißenburg, Thomas Strobl, vor. Alle brachten dabei den Dank an die Teams, an die vielen Helferinnen und Helfer, an die Fußball-Abteilung des TSV 1860 Weißenburg sowie an die Schiedsrichter (Julian Müller und Roland Mayer vom TSV 1860 sowie Mirco Körner vom VfL Treuchtlingen) zum Ausdruck. Günther Forster stellte besonders den Einsatz seines Kollegen Roland Mayer heraus, der „unvorstellbar viel Zeit“ für den Wüstenrot-Cup inves­tiert habe. Auch Landrat Wägemann erhielt ein herzliches Dankeschön und Lob, weil er das Turnier seit Jahren unterstützt und weil kurzfristig noch die neue Anzeigentafel sowie freies WLAN in der Landkreishalle installiert wurden.