Der Club vor den Löwen, den Bayern und TeBe. Was sich ein bisschen anhört wie eine durcheinander gewwirbelte Tabelle aus dem Profifußball, war beim diesjährigen Wüstenrot-Cup des TSV 1860 Weißenburg der tatsächliche Endstand. Bei dem hochkarätig besetzten Turnier für U11-Fußballjunioren stand am Ende nämlich der 1. FC Nürnberg vor dem TSV 1860 München, dem FC Bayern München und Tennis Borussia Berlin. An diesen Vereinen lässt sich schon ablesen, dass es sich um ein „hervorragendes Turnier mit namhaften Vereinen“ gehandelt hat, wie der Vorsitzende des gastgebenden TSV 1860 Weißenburg, Thomas Strobl, bei der abschließenden Siegerehrung in der Landkreishalle feststellte. Der Schirmherr der Veranstaltung, Landrat Gerhard Wägemann, hatte bereits bei der Begrüßung am Vormittag betont, dass es sich um ein „sportliches Highlight“ handelt. In der Tat war es ziemlich beeindruckend zu sehen, was die jungen Talente aus den zehn beteiligten Vereinen – hinzu kamen als Fünfter der SSV Ulm, gefolgt von der SpVgg Greuther Fürth, Stuttgarter Kickers, Eintracht Bamberg, FC Heidenheim und den Weißenburger Jungs – schon alles drauf haben. Sie zeigten temporeichen, technisch ausgezeichneten und über weite Strecken begeisternden Fußball mit zahlreichen Toren. Und angesichts des Alters auch schon mit einer ordentlichen Portion Einsatz und Kampfgeist.


Ein „heißes“ Halbfinale
Nach der Vorrunde lag der stark aufspielende FC Bayern, der erstmals in Weißenburg dabei war, in der Gruppe A vor den Berlinern, die schon am Vortag angereist und in den Familien der Weißenburger Spieler übernachtet hatten. In der Gruppe B sicherten sich die Münchner Junglöwen (1.) und der Club-Nachwuchs (2.) die Tickets für das Halbfinale. Dort ging es vor allem zwischen den Bayern und dem FCN „heiß“ her. Die Münchner, die mit einigen für sie unglücklichen Schiedsrichter-Entscheidungen haderten, gingen zweimal in Führung, die Nürnberger glichen zweimal aus. Im Neunmeterschießen gewann dann der Club, wobei der vom TSV 1860 Weißenburg nach Nürnberg gewechselte Noah Wurm den entscheidenden Neunmeter verwandelte.
Im anderen Halbfinale machten die Sechziger aus München mit einem knappen 1:0 gegen TeBe das Rennen und zogen ebenfalls ins Finale ein. Nachdem der FC Bayern das Spiel um Platz drei mit 2:0 gegen die Berliner Jungs gewonnen hatte, trafen der Club und Vorjahressieger 1860 München (damals in der U13) im Finale aufei-nander. Der 1. FC Nürnberg, bekanntlich auch Partnerverein des gastgebenden TSV 1860 Weißenburg setzte sich mit 1:0 durch und bejubelte am Ende ausgelassen den Turniererfolg. Neben Noah Wurm gehörte mit Leon Frey noch ein weiterer Ex-Weißenburger zum Club-Team, das von Trainer Dominik Tekeser betreut wurde.
„Gute Gastgeber“
Bei der Siegerehrung bekamen die Nürnberger einen Pokal, der vom Design her an den WM-Pokal erinnert. Einzelauszeichnungen gingen an den besten Torwart Billy Bracher (1860 München), den besten Spieler (Pharell Kegni (FC Bayern) sowie an die beiden erfolgreichsten Torjäger Wis Treffers (FC Bayern) und Kacper Bojarski (SSV Ulm), die jeweils fünf Treffer erzielt hatten. TSV-Chef Thomas Strobl dankte allen teilnehmenden Teams, allen Helfer mit Hauptorganisator Roland Mayer an der Spitze sowie dem Sponsor Wüstenrot Weißenburg, vertreten durch Günther Forster. Wüstenrot-Mitarbeiter ist übrigens auch Schiedsrichter Dieter Bittner, der ebenso wie sein Sohn Luca für den FC Berolzheim pfeift. Weitere Referees waren Julian Müller (TSV 1860 Weißenburg) und Mirko Körner (VfL Treuchtlingen). Ihnen galt ebenfalls der Dank von Strobl und Mayer.
Sie stellten auch das Engagement der Eltern der Weißenburger U11 heraus. Das von Kemal Kayis trainierte und von Klaus Dieter Karl betreute Team war ein „guter Gastgeber“, wie es Roland Mayer mit Blick auf Rang zehn süffisant kommentierte. Immerhin schafften die Weißenburger Jungs im Spiel um Platz neun ein 2:2 gegen den FC Heidenheim (TSV-Tore durch Diego Corulla und Ermal Sahitaj), unterlagen dann allerdings nach Neunmeterschießen mit 5:6.
TSV 1860, U11: Tim Held, Ledion Bashaj, Niko Avgoustis, Alper Kayis, Laurenz Schwenk, Marco Adacker, Jakob Neumann, Michael Renner, Simon Lauber, Ermal Sahitaj, Jonas Pascher, Diego Corulla; Trainer und Betreuer: Kemal Kayis und Klaus Dieter Karl.

U11-Wüstenrot-Cup
Gruppe A
TeBe Berlin – TSV 1860 WUG 6:0
SSV Ulm – SpVgg Greuther Fürth 3:2
FC Bayern München – TeBe Berlin 4:2
TSV 1860 WUG – SSV Ulm 0:4
Greuther Fürth – FC Bayern München 1:1
SSV Ulm – TeBe Berlin 0:4
Greuther Fürth – TSV 1860 WUG 5:0
FC Bayern München – SSV Ulm 3:1
TeBe Berlin – Greuther Fürth 1:0
TSV 1860 WUG – Bayern München 0:8
1. FC Bayern München 4 16: 4 10
2. TeBe Berlin 4 13: 4  9
3. SSV Ulm 4  8: 9  6
4. SpVgg Greuther Fürth 4  8: 5  4
5. TSV 1860 Weißenburg 4  0:23  0

Gruppe B
FC Heidenheim – Stuttgarter Kickers 0:1
FC Bamberg – 1. FC Nürnberg 1:7
TSV 1860 München – FC Heidenheim 4:1
Stuttgarter Kickers – FC Bamberg 6:2
1. FC Nürnberg – TSV 1860 München 1:3
FC Bamberg – FC Heidenheim 3:2
1. FC Nürnberg – Stuttgarter Kickers 2:0
1860 München – FC Bamberg 6:0
FC Heidenheim – 1. FC Nürnberg 1:5
Stuttgarter Kickers – 1860 München 0:1
1. TSV 1860 München 4 14: 2 12
2. 1. FC Nürnberg 4 15: 5  9
3. Stuttgarter Kickers 4  7: 5  6
4. FC Eintracht Bamberg 4  6:21  3
5. 1. FC Heidenheim 4  4:13  0

„Kleines“ Halbfinale
SSV Ulm – FC Eintracht Bamberg 6:0
Stuttgarter Kickers – Greuther Fürth 0:2

„Großes“ Halbfinale
FC Bayern München – 1. FC Nürnberg 5:6
(2:2) nach Neunmeterschießen
TSV 1860 München – TeBe Berlin 1:0

Plazierungsspiele
9/10: TSV 1860 Weißenburg – 1. FC Heidenheim 5:6 (2:2) n. N.
7/8: FC Eintracht Bamberg – Stuttgarter Kickers 1:3
5/6: SSV Ulm – Greuther Fürth 1:0.
3/4: Bayern München – TeBe Berlin 2:0.
Endspiel
1. FC Nürnberg – TSV 1860 München 1:0.
Die Platzierungen
1. 1. FC Nürnberg

2. TSV 1860 München

3. FC Bayern München

4. TeBe Berlin

5. SSV Ulm

6. SpVgg Greuther Fürth

7. Stuttgarter Kickers

8. FC Eintracht Bamberg

9. 1. FC Heidenheim

10. TSV 1860 Weißenburg.