Der TSV 1860 Weißenburg hat einmal mehr bewiesen, dass er nicht nur im Kreis Neumarkt/Jura, sondern auch im gesamten Bezirk zu den besten Hallenfußball-Mannschaften gehört. Bei der 36. mittelfränkischen Endrunde in Nürnberg kam die Truppe von Trainer Markus Vierke bis ins Halbfinale, scheiterte dort jedoch am späteren Meister Türkspor Nürnberg (0:2). Es war die einzige Niederlage des Tages, denn das abschließende „kleine Finale“ gewannen die Weißenburger gegen den TSV Wolfstein (3:1) und wurden Dritter. Damit haben die TSV-1860-Herren eine rundum erfolgreiche Hallensaison abgeschlossen. Sie holten, wenn man so will, den kompletten Medaillensatz: Gold mit Platz eins bei der Stadtmeis-terschaft, Silber mit Rang zwei bei der Kreismeisterschaft und nun Bronze mit Platz drei bei der Bezirksmeisterschaft. Wenn man bedenkt, dass im Bezirk rund 180 Mannschaften aus drei Kreisen ins Rennen um den „VGN-Lotto-Hallencup“ gegangen waren, dann lässt sich der hohe sportliche Stellenwert des dritten Ranges auf mittelfränkischer Ebene bestens ablesen. Die recht junge Weißenburger Mannschaft (Durchschnittsalter 22 Jahre) setzte die Vorgaben ihres Trainers ausgezeichnet um und trotzte gleich im ersten Gruppenspiel dem Titelverteidiger und Landesliga-Tabellenführer ATSV Erlangen ein 2:2 ab. Neuzugang Max Pfann brachte den TSV in Führung. Dann drehte Erlangen zwar das Match zum 1:2, doch exakt 1,2 Sekunden vor Schluss traf der aufgerückte, erst 18 Jahre alte Torhüter Halit Aga zum 2:2. Seinen Schuss nach einer Ecke fälschte Patrick Weglöhner noch leicht ab. Das Remis gegen den Topfavoriten gab Selbstvertrauen und es war klar, dass bereits das zweite Match gegen den Bezirksliga-Konkurrenten SG Herrieden der Knackpunkt werden würde. Die Weißenburger standen defensiv hervorragend und machten offensiv durch Zijad Eco das entscheidende Tor zum 1:0-Sieg. Im letzten Gruppenspiel gegen Atletico Erlangen folgte ein klares 5:1. Tore: Max Pfann (2), Maik Wnendt (2) und Lukas Siol (1). Der Gegner aus der B-Klasse, der in der Endrunde des Kreises Erlangen/ Pegnitzgrund als Vizemeister überrascht hatte, blieb diesmal punkt- und glanzlos. Weißenburg hingegen hatte sieben Zähler am Konto und belegte Rang zwei in der Gruppe A hinter dem punktgleichen ATSV Erlangen, der das bessere Torverhältnis hatte. „Sieben Punkte in dieser Gruppe, das ist grandios“, schwärmte Trainer Vierke. Bilder von Uwe Mühling, Weißenburger Tagblatt gibt es hier.


Entscheidung durch Vidal
Mit dem Halbfinale war ein Etappenziel erreicht. Dort wartete mit Türkspor Nürnberg (Sieger der Gruppe B) ein ausgesprochener Futsal-Spezialist, der durch Gökhan Yetin schnell in Führung ging. Im weiteren Verlauf der 15 Minuten hatte der TSV 1860 zwar mehrere Chancen, doch das zweite und entscheidende Tor machte Richard Vidal-Camejo. Es sollte die einzige Niederlage des Turniertages für Weißenburg bleiben, denn im Spiel um Platz drei gelang durch Treffer von Zijad Eco, Michael Böhm und Yannik Strobel ein 3:1-Sieg gegen Wolfstein.
Das „kleine Finale“ war zugleich die Neuauflage des Neumarkt-Jura-Endspiels, das vor Wochenfrist noch Wolfstein mit 3:2 gewonnen hatte. Nun drehte Weißenburg den Spieß um. Kreisspielleiter Thomas Jäger zeigte sich „sehr zufrieden“ mit dem Abschneiden der beiden Teams aus seinem Zuständigkeitsbereich. Er hatte sich für beide das Halbfinale erhofft, erkannte dann aber ebenso wie die
anderen Beobachter die Klasse von ATSV und Türkspor an, die verdient im Finale standen und 1:1 spielten. Türkspor gewann im Sechsmeterschießen mit 2:1 zum 3:2-Endstand und darf nun am kommenden Samstag bei der Bayerischen Meisterschaft in Neustadt an der Saale antreten.
Dort hofft man auf mehr Zuschauer als bei der Bezirksendrunde. Nur 280 (zahlende) Zuschauer kamen in die Halle am Berliner Platz, wo sich die Besucher auf der großen Tribüne jedoch ziemlich verliefen. „Für mich sehr enttäuschend“, sagte Bezirksspielleiter Ludwig Beer. Und weiter: „In der Großstadt Nürnberg herrscht halt geringeres Interesse als auf dem Land. Aber ansonsten bin ich mit dem Verlauf des Turniers sehr zufrieden.“ Geboten war teils hervorragender, technisch starker und spannender Futsal mit vielen Toren und vor allem großer Fairness. So gab es im gesamten Turnier keinen einzigen Zehnmeter aufgrund von kumulierten Fouls. Auch TSV-1860-Trainer Markus Vierke war begeistert: „Das war ein richtig schönes Turnier mit vielen Topmannschaften.“ Auf sein eigenes Team zeigte er sich „sehr, sehr stolz“.
Den dritten Platz habe er im Vorfeld nicht erwartet, er sei aber verdient gewesen. „Wir haben in jedem Spiel sehr ordentlich gespielt“, stellte der Coach fest und hofft, dass seine Truppe „den positiven Wind“ aus der Hallensaison nun auch für draußen mitnehmen kann – an diesem Freitag startet die Vorbereitung für die Restrunde in der Bezirksliga (erste Mannschaft) und Kreisklasse (U23).
TSV 1860 Weißenburg: Halit Aga (Torwart, 1 Treffer), Christian Leibhard, Patrick Weglöhner, Bastian Mühling, Lukas Siol (1), Zijad
Eco (2), Yannik Strobel (1), Maik Wnendt (2), Michael Böhm (1), Max Pfann (3); Trainer: Markus Vierke; Betreuer: Markus Artes.