„Jugend forscht“ bei der Bezirksmeisterschaft der Herren: Im Feld der mittelfränkischen Hallenfußball-Elite stellte der TSV 1860 Weißenburg mit einem Altersdurchschnitt von 20,5 Jahren das mit Abstand jüngste Team und verkaufte sich sehr ordentlich. Das Aus kam erst im letzten Gruppenspiel, als sich der amtierende Kreismeister Neumarkt/Jura dem Regionalliga-Team des SV Seligenporten geschlagen geben musste und somit das Halb¬finale verpasste. Den Titel holte der ATSV Erlangen durch einen 5:1-Sieg im Endspiel gegen den ASV Neumarkt. Trotz der abschließenden Niederlage zeigte sich Weißenburgs Trainer Martin Bittl nicht nur mit dem Auftritt bei der Bezirksendrunde „absolut zufrieden“, sondern mit der gesamten Hallensaison. Begonnen mit dem guten Abschneiden beim eigenen, stark besetzten Claus-Wagner-Cup über die Titel bei der Stadtmeisterschaft (plus Rang drei für die „U23“) sowie bei der Kreismeisterschaft bis hin zur „Mittelfränkischen“, bei der es schon ein toller Erfolg ist, sich überhaupt zu qualifizieren, zeigte sich der Coach „stolz“ auf seine Mannschaft. Vom Meisterteam der Vorwoche fehlten diesmal einige Akteure aus verschiedenen Gründen. In der Stadthalle von Hilpoltstein war Tobias Reile (25 Jahre) somit bereits der „Oldie“ im TSV-1860-Team gefolgt von Kapitän Michael Böhm und Patrick Weglöhner (beide 23). Ansonsten waren lauter echte Youngsters am Ball: Johannes Uhl, Lukas Siol, Johannes Herrmann (alle 20), Tim Lotter, Jan-Mirko Loy (beide 19) sowie die zwei aktuellen U19-Spieler Kevin Rasch und Bastian Mühling (beide 18). Die Weißenburger Jungs gerieten zum Auftakt gegen den „Vize“ des Kreises Erlangen/Pegnitzgrund, den SK Lauf (wie Weißenburg ein Bezirksligist) schnell mit 0:1 ins Hintertreffen, glichen dann jedoch durch einen Freistoß-Kracher von Patrick Weglöhner zum 1:1 aus. Im zweiten Spiel gegen den Überraschungs-Meister des Kreises Nürnberg/Fürth, den SV Maiach (Kreisklasse), hatten die Weißenburger zwar zahlreiche Chancen, brachten den Ball aber nicht ins Tor und mussten sich mit einer „Nullnummer begnügen. War aber unterm Strich egal, denn das letzte Spiel gegen Seligenporten hätte Weißenburg aufgrund der anderen Resultate sowieso gewinnen müssen, um noch ins Halbfinale vorzustoßen. Zehn Minuten hielten die TSV-Sechziger gut dagegen und hatten durch Reile die Topchance zur Führung – SVS-Keeper Patrick Bogner (übrigens der beste Torwart des Turniers) parierte bravourös. In der Schlussphase schlugen die cleveren Regionalliga-Kicker dann noch dreimal zu. 0:3, das Aus war besiegelt.


Seligenporten als Gruppensieger und Lauf als Zweiter zogen aus der Gruppe B ins Halbfinale ein, Weißenburg landete auf dem undankbaren dritten Rang. In der Gruppe A hatte der ASV Neumarkt die Nase knapp vor dem ATSV Erlangen, wobei es gegen Ende im Duell beider Teams um den Gruppensieg (2:2) zu heftigen Tumulten kam. ASV-Coach Dominik Haußner musste für sein Verhalten auf die Tribüne, Erlangens Spieler Zoran Maksimovic sah „Rot“ wegen einer Tätlichkeit.
Beide Rivalen sollten dann im Endspiel erneut aufeinandertreffen, denn Neumarkt gewann das erste Halbfinale mit 4:1 gegen Lauf und Erlangen das Semifinale Nummer zwei mit 3:2 gegen Seligenporten. Das Match um den Titel verlief dann jedoch klar zugunsten des Landesligisten ATSV Erlangen, der den Bayernligisten ASV Neumarkt mit 5:1 bezwang und sich den „VGN-Lotto-Bayern-Hallencup“ im Fußballbezirk Mittelfranken sicherte. Für Erlangen geht es nun am kommenden Samstag zur Bayerischen Meisterschaft, die in Nürnberg (Halle Berliner Platz) praktisch vor der Haustür stattfindet.
Und die Weißenburger? Sie machen kurz Pause. Am Dienstag, 31. Januar, beginnt dann aber schon draußen die Vorbereitung auf Teil zwei der Bezirksliga-Saison und damit die eigentliche Aufgabe, nämlich der Kampf um den Klassenerhalt. Das gute Abschneiden am Hallenparkett hat dafür, so Martin Bittl, durchaus Selbstvertrauen gegeben und der Trainer ist froh, dass es bei all den Turnieren keine Verletzungen zu beklagen gab.
TSV 1860 Weißenburg: Johannes Uhl, Patrick Weglöhner, Tim Lotter, Tobias Reile, Michael Böhm, Jan-Mirko Loy, Lukas Siol,
Johannes Herrmann, Kevin Rasch, Bastian Mühling; Trainer: Martin Bittl.