Der TSV 1860 muss in der Fußball-Bezirksliga 2 weiter auf den zweiten Saisonsieg warten. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge verbuchten die Weißenburger gegen die TSG 08 Roth zwar wenigs-tens ein 0:0-Unentschieden, doch aus Sicht von Trainer Oliver Wellert bedeutete das Unentschieden letztlich „zwei verlorene Punkte“. Noch schwerer wiegt für den Coach die Knieverletzung, die sich Tim Lotter kurz vor Schluss zuzog, als er bei einer Aktion ganz unglücklich aufkam und mit großen Schmerzen ausgewechselt werden musste. Wie schwer die Verletzung tatsächlich ist, werden die nächsten Tage zeigen. Es sah allerdings ziemlich schlimm aus und vielen Zuschauern stockte der Atem. Lotters „Aus“ passt in die derzeit schon wieder auftretende Verletzungsmisere der Weißenburger, die im Kirchweihspiel und Juraderby gegen Roth stark ersatzgeschwächt antraten. „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat alles gegeben, hat viel investiert und hätte den Sieg verdient gehabt. Wir hätten halt einfach unsere vielen Chancen nützen müssen“, stellte Trainer Wellert fest. Seit der aus Roth stammende Coach in Weißenburg ist, gab es gegen seinen Ex-Verein drei Siege für den TSV 1860. Diese Serie ist nun gerissen. Die erste Hälfte erlebte einen munteren Start, denn schon nach vier Minuten traf Daniel Meyer zum 1:0. Er war nach einem Kopfball von Lotter und anschließender Torwartparade zur Stelle. Das Schiedsrichtergespann gab den Treffer allerdings nicht, weil es Meyer im Abseits gesehen hatte. Danach standen beide Abwehrreihen sehr sicher, und das Geschehen spielte sich zumeist zwischen den Strafräumen ab. Lotter sorgte nach 21 Minuten nochmals für Gefahr, doch TSG-Keeper Alexander Tschurl parierte.


Auf der Gegenseite konnte sich auch Keeper Johannes Uhl gegen Fabian Müller auszeichnen. Nach der Pause nahm die Partie dann Fahrt auf. Die Gastgeber erspielten sich ein Chancenplus, doch vor allem der Rother Schlussmann Tschurl hielt den Punkt fest und klärte je zweimal gegen Simon Bittner und Marc Hedwig sowie gegen Christian Leibhard. Aus TSV-Sicht kam zur fehlenden Chancenverwertung auch noch Pech dazu, als Andrew Trevigne nach einem Leibhard-Freistoß den Ball an den eigenen Innenpfosten köpfte. Von dort sprang das Leder in die Arme von Tschurl (81.). Neben der eingangs erwähnten Verletzung sorgte kurz vor dem Ende auch noch eine mögliche Elfmetersituation für Aufregung. Der durchgebrochene Bastian Forster wurde im Strafraum ziemlich rüde vom Ball getrennt. Die Diskussion, ob es ein Elfer war oder nicht, erübrigte sich allerdings, weil der Linienrichter Abseits gewunken hatte. Auf der Gegenseite hätten die Rother bei einigen gefährlichen Kontern durchaus den „Lucky Punch“ setzen können, doch auch hier war der Torhüter auf seinem Posten: Johannes Uhl parierte zweimal stark gegen Philipp Spießl, zudem verfehlte Müller kurz vor Schluss sein Ziel. Die TSV-1860-Spieler waren mit der gefühlten Niederlage sowie mit Lotters Verletzung alles andere als in Kirchweih-Laune.


TSV 1860 Weißenburg: Uhl, Meyer (62. Auernhammer), Schwenke, Blob, Weglöhner, Strobel, Lehner, Leibhard, Bittner, Lotter (84. Forster), Hedwig.
TSG 08 Roth: Tschurl, Trautner, Trevigne, Spießl, Weiß, Ludwig, Cengiz, Müller, Bergmann, Haas (61. Hintersteiner), Struller (75. Thiemann).
Schiedsrichter: Buchner (FC Sandersdorf); Zuschauer: 130.